Energietipp

STWB - Bambados

Ansicht Sauna/Garten; Bild: Stadtwerke Bamberg
Bambados Ansicht Sauna/Garten

Die Stadtwerke Bamberg haben mit dem Sport- und Familienbad Bambados das erste zertifizierte Pilotprojekt in Passivhausbauweise im Badbereich  Europas gebaut. Bei seiner Eröffnung nach 28-monatiger Bauzeit am 25. November 2011 erhielt es das Zertifikat des Darmstadter Passivhaus-Insitiuts (phi). Bereits während der Planungs- und Bauphase hatte das Institut das Bambados begleitet und beobachtet nun zwei Jahre nach der Eröffnung ständig die Energieeffizienz. Durch die besondere Passivhausbauweise soll das Bambados zwei Drittel weniger Energie verbrauchen als für ein herkömmliches Bad seiner Größe nach der Energieeinsparverordnung 2007 vorgesehen und sogar 80 % weniger klimaschädliches CO2 ausstoßen. 

Das Schwimmbad hat insgesamt sechs Becken mit einer Wasserfläche von über 1.800 Quadratmetern, allen voran ein wettkampftaugliches 50-Meter-Becken. Im seinem über 1.100 Quadratmeter großen Saunabereich verfügt das Bambados über drei Innen- und zwei Außensaunen, zudem einen Naturbadeteich, ein Ruhehaus und ein Dampfbad. Im Sommer wird das Bambados mit dem benachbarten Stadionbad als Kombibad betrieben.

Drei Säulen des Passivhauskonzepts

Bamberger Rinne; Bild: Stadtwerke Bamberg
Bamberger Rinne

Das Passivhauskonzept beruht im Wesentlichen auf drei Säulen: Zum einen zeichnet sich das Gebäude durch eine kompakte kieselförmige Bauform aus. Die Außenhülle ist luftdicht und auch in den Tiefgeschossen mit einer dicken Dämmschicht umgeben. „Diese beiden Komponenten Dämmung und Luftdichtigkeit führen dazu, dass weder Wärme nach außen dringt, noch Kälte ins Gebäude gelangen kann", erklärt Projektleiter Christoph Jeromin von den Stadtwerken Bamberg.

Zweiter Baustein des Passivhauskonzepts ist die Anlagentechnik, insbesondere die  Lüftungs- und Wasseraufbereitungstechnik.Eigens für das Bamados entwickelt und patentiert wurde beispielsweise die „Bamberger Rinne", eine in Kooperation mit der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg und dem Fliesenhersteller Agrob Buchtal entwickelte Beckenüberlaufrinne, die durch ihre spezielle Form die Wasserverdunstung im Bad erheblich reduziert. „Den Laboruntersuchungen zufolge macht das jährlich so viel Wasser aus, wie in eines der beiden Lehrschwimmbecken passt, so Jeromin. Somit spare man Energie für die Lüftung des Bambados. Auch die Hubböden in den Schwimmbecken tragen zu einer geringeren Wasserverdunstung bei, indem sie nachts hochgefahren werden und somit in den Becken die Wasseroberfläche und somit die Verdunstungsrate reduziert wird. Wärmerückgewinnungssysteme sorgen dafür, dass Wärme aus Abwasser und der Luft nicht verloren geht, sondern im Bad wieder zum Einsatz kommt.

Dritter Aspekt des Passivhauskonzepts ist die Beheizung des Bades durch regenerative Energie. Ein mit Holzhackschnitzeln betriebenes Blockheizkraftwerk erzeugt Strom und die Abwärme wird im Hallenbad zur Beheizung von Luft und Wasser verwendet.

Ausgezeichnet von der Deutschen Energieagentur GmbH (dena): „Gutes Beispiel für Energieeffizienz in Kommunen"

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) hat das Bamberger Familien- und Sportbad Bambados der Stadtwerke Bamberg am 19. September 2012 in Berlin als „Gutes Beispiel für Energieeffizienz in Kommunen" ausgezeichnet. Im Rahmen des jährlichen Energieeffizienzkongresses lobte dena-Chef Stephan Kohler das einmalige energetische Konzept des Schwimmbads.

Mit 400.000 Euro hat der Freistaat Bayern den Bau des Bambados gefördert.

Am 17. August 2012 übergab Melanie Huml, Staatssekretärin für Umwelt und Gesundheit, den Förderscheck an die Stadtwerke Bamberg. Deren Aufsichtsratsvorsitzender, Oberbürgermeister Andreas Starke, nahm den Förderbetrag gemeinsam mit Projektleiter Christoph Jeromin entgegen und freute sich über die Unterstützung einer „umweltfreundlichen Anlage, von der alle profitieren", so Starke. 

Der Bau des Bambados hat rund 32 Millionen Euro gekostet - rund 5,5 Millionen Euro davon investierten die Stadtwerke Bamberg in das besonders energiesparende Passivhauskonzept: „Das Geld ist gut angelegt, weil sich dadurch im laufenden Betrieb die Energiekosten erheblich reduzieren", so Starke bei der Übergabe der Fördermittel. Gleichzeitig leistet das Bad mit seinem extrem niedrigen Energieverbrauch und den geringen CO2-Emissionen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zur lokalen Klimaallianz. „Das Bambados zeigt, dass auch energieintensive Einrichtungen wie zum Beispiel Hallenbäder einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können", betonte Umweltstaatssekretärin Melanie Huml bei der Übergabe an die Stadtwerke und lobte das zertifizierte Passivhausbad einmal mehr als „Vorreiter im Klimaschutz" und Vorbild für andere Projekte. „Zugleich leistet es einen Beitrag für das Wohlbefinden der Menschen in Bamberg", so Huml.

Aktuelles und alles Wissenswerte über das Bambados finden Sie direkt auf www.bambados.de